Von subversiven Utopien


Vortrag im Rahmen der Reihe „basics:lecture_series“ in der Galerie 5020 Salzburg, 7.11.2007

Die utopische Phantastik politischer und ästhetischer Programme des 19. Jahrhunderts wird gegen das revolutionäre Dogma der grossen und gescheiterten Geschichtsbewegungen gestellt und es wird nachgefragt, inwieferne die subversive Utopie in zeitgenössischen Kunst- und Medienbewegungen (etwa in dem Projekt >New Harmony< von Dellbrügge & de Moll oder aber in hoffnungsfreudigen und kollektiven Selbstinszenierungsinstallationen wie etwa >myspace<) das vielversprechendere Potential zur lustvollen Unterwanderung der verhärmten Gegenwart aufweist, als die dumpfe Rhetorik aktueller Destruktions-, Dekonstruktions- und Verschwörungsszenarien.


Die Kunst des Teilens

Von der ersten Netzkunst zum Web 2.0.


Vortrag auf der Tagung „Closeness vs. Dislocation – Contextualising Net-Based Art“ des Ludwig Boltzmann Institut Media.Art.Research im Rahmen der Ars Electronica 2007, Linz 10.09.2007.

Netzkunst wird einführend verstanden als die Kunst des Netzes, des Massenmediums Internet, eine singuläre Ästhetisierung der Akte, damit der Existenz seiner Benutzer herbeizuführen. Diese Ästhetisierung kann gerade in der Frühzeit der Telekommunikationprojekte mit Walter Benjamin als „unsinnliche Ähnlichkeit“ beschrieben werden, ihr zentrales Medium war die Schrift und die Musik, waren Diskussionen in Mailboxen, kollaboratives Schreiben, auf Text basierte Spielwelten, waren Konzertübertragungen als „Telefonmusik“. Der Vortrag wird diese erste Phase der Netzkunst als Einsicht in die Ontologie des Internet nutzen, in die Doppelfigur des Teilens als dividere und participere, die sich bis heute und zumal in den Applikationen des Web 2.0 wiederfinden lässt.


Where can I become?

Geoaesthetic Considerations on Locative Media


Vortrag auf der „Locative Media Summer Conference“, Museum of Contemporary Art, Siegen, 3.-5.09.2007, organisiert von der Gruppe „Media Topographies“ des Collaborative Research Centre FK 615 "Media Upheavals" Project A7 "Media Geography", Universität Siegen. Publikation 2008.




Bildung als Bild-Erfahrung.

Zur massenmedialen Hermeneutik eines zeitlosen Wunsches.


Vortrag im Rahmen der Reihe „Weiterbildung ohne Bildung?“ im Institut für Wissenschaft und Kunst Wien, 10.5.2007

 


Kombinat der Sinne

Epistemische Randgänge der Medienkunst am Beispiel aktueller Videos aus Österreich


Vortrag im Rahmen des „Mardis de l´Art“ in Luxemburg, eine Kooperation des Casino Luxembourg, Forum d´art contemporain und der Université de Luxembourg, 27.2.2007

In den letzten Jahren lassen sich Tendenzen in der Medienkunstszene Österreichs beobachten, in der auffallend viele Videoprojekte einer neuen Kunst der „synästhetischen Abstraktion“ zuarbeiten. Mein Ziel ist es, die epistemisch oftmals erstaunlichen Kombinationen von Auditivem, Visuellem und Taktilem in den abstrakten und konzeptuellen Videofilmen in einem Screening zunächst exemplarisch vorzuführen, um sie dann in der Analyse in einen grösseren gesellschaftlichen Zusammenhang zu stellen. Aktuelle Medienkunst, so die These, bildet Symptome, also Bilder einer zunehmend „konditionslosen“ Welt aus.

Norbert Pfaffenbichler, Lotte Schreiber, 36 [2 min, A 2001]
Sound: Stefan Németh



Virtuose Kartographien

Das Interview als epistemische, als massenmediale und als ästhetische Praxis


Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums „Medienkultur“ im Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Bremen, 8.2.2007



Überlegungen zu einer Kartographie des Unsichtbaren

Stadterfahrung und Internet


Vortrag im Rahmen der internationalen Konferenz "Negotiating Urban Conflicts", Institut für Soziologie der TU Darmstadt, 7.-9.4.2005 und im Rahmen der Architekturtage 3 „Stadt Leben“, Kunstverein Ingolstadt, 30.4.2005. In: Helmuth Berking, Sybille Frank, Lars Frers u.a. (Hg.): Negotiation Urban Conflicts. Interaction, Space and Control. Bielefeld: Transcript, S. 167-175.

In einem ersten Teil wird die Verschränkung moderner, konfliktreicher Stadterfahrung mit dem Nichtsichtbaren, dem sich gegenseitig Unsichtbarsein von Stadtteilen und Bewohnern und dem Unsichtbaren urbaner Differenzierungen untersucht. In einem zweiten Teil werden in einer historischen Perspektive unterschiedliche Luminierungstechniken besprochen, die Orientierung im Unsichtbaren versprechen. Im dritten Hauptteil wird dann das Internet als eine solche Technik der Sichtbarkeit, werden Stadtrepresenationen im Netz als mediale Performanz des Urbanen und ihre Konfliktbewältigung analysiert.


Massenmedium und Medienmassen

Topologische Überlegungen zum Fernsehen


Vortrag im Rahmen der Tagung „Masse Mensch. Diskursive und ästhetische Strategien zur Konstruktion von Kollektiven“ an der Martin-Luther Universität Halle (Saale), Mai 2006. In: Andrea Jäger, Gerd Antos, Malcolm H. Dunn (Hg.): Masse Mensch. Das „Wir“ – sprachlich behauptet, ästhetisch inszeniert. Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag 2006, S. 189-198.

Ein »Massenmedium« ist ein Medium, das aus sich selbst heraus Kollektive erzeugt und zugleich sich selbst ausdifferenzierend zu vermehren vermag. Zu klären gilt, was denn das Medium an der Masse ist, um die Analyse zu verfeinern und die »Medienmasse« des Fernsehregimes zu befragen. Denn wir haben die für das Fernsehen substantiellste Massenbildung noch gar nicht entdeckt, da sie in der Literatur nur fragmentarisch diskutiert wird. Das heißt, ich frage nun nach der »Eigenlogik« des Mediums Fernsehen, um aus dieser heraus auch die Eigenart der Masse der Rezipienten dieses Mediums darstellen zu können.


Zur Topologie des Kinos – und darüber hinaus


Vortrag im Rahmen der Tagung „Topologie 2“ im Kolleg Friedrich Nietzsche, Weimar, 23.3.2006. In: Stephan Günzel (Hg.): Topologie. Zur Methode kultur- und medienwissenschaftlicher Raumbeschreibung, hg. v., Bielefeld: Transcript 2007, S. 275-286.

"Man kann aus dem Filmbild jede Realität verbannen, nur eine nicht: die des Raums. ...die Welt auf der Leinwand kann nicht neben der unseren stehen, sie setzt sich notwendig an deren Stelle: Schon der Begriff „die Welt“ schließt einen anderen Raum aus. Für eine gewissen Zeit also ist der Film das Universum, die Welt oder, wenn man so will, die Natur." André Bazin


Postkondition


Vortrag auf dem Symposion „Postmediale Kondition“ im Rahmen der gleichnamigen Ausstellung, kuratiert von Peter Weibel in der Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, Graz 3.12.2005.