Tugendhafte Bilder
Beitrag für den Katalog zur Ausstellung >Ansichtssache< im >Kunstraum Niederösterreich Wien< 28.3.–10.05.2008
Es lassen sich zwei epistemische Tugenden für den Umgang mit Bildern in der Gegenwart anführen. Die eine Tugend bemüht sich um eine Art Substanzlehre dessen, was Bilder sind; es ist der Versuch, den ontologischen Status der Bilder gegen ihre vermeintliche Nichtigkeit oder Falschheit zu bestimmen. Die andere epistimische Tugend erwartet eine Einsicht in die Wirkung der Bilder, in das Verhältnis von Bild und Betrachtung, von Bild und Kontext. Dieser zweite Vorsatz findet sich als eine Art Modallehre an vielen Orten zeitgenössischer Kunst wieder. Ich möchte beide Tugenden mit bestimmten „Ansichten“ von und aus Bildräumen zusammenbringen, was zur Voraussetzung hat, Raum als solchen zu definieren.
2.12.2007 marcries.net
2.12., der Geburtstag von Maria Callas und:
ein eröffnungsbild, ein eröffungssound: DIVA von Katarina Matiasek und Scanner
Nach mehr als zwei jahren Arbeit (und Nicht-Arbeit) ist marcries.net in einer ersten Version on-line. Dank Patrick Kranzlmüller und Axel Swoboda: vonautomatisch
dating.21
Liebesorganisation und Verabredungskulturen
Herausgegeben gemeinsam mit Hilde Fraueneder und Karin Mairitsch
Bielefeld: Transcript Verlag 2007
Mit Texten von Wolfgang Müller-Funk, Martina Löw/Sergej Stötzer, Lutz Ellrich/Christiane Funken, Wolfgang Kellner, Christian Eigner/Michaela Ritter, Susanne Lummerding, Vrääth Öhner, Hildegard Fraueneder, Birgit Richard/Alexander Ruhl, Patrick Kranzlmüller, Oliver Marchart/Stephan Adolps/Marion Hamm, Roland Alton-Scheidl/Thomas Barth
Textbeitrag: „Zeigt mir, wen ich begehren soll.“ Begegnung und Internet
Schwarze Sonne. Ohne Sonne.
Überlegungen zu High Definiton-Video entlang zweier Filme von Michael Mann
In: Kolik Film. Wien 2007, S. 86-92
Vorannahme: Möglicherweise vermag gerade das so gesprächige Erzählkino angesichts der verschwiegenen Transformation seines technische Körpers in einen anderen auch von dieser Transformation nicht nur prägnant zu erzählen, sondern sie auch zu zeigen, nämlich so, dass mit jeder Aufnahme einer noch ...
Spinozas Kino
Anmerkungen zu zwei Filmen von John Cassavetes
"Aus all dem geht hervor, daß wir nichts erstreben, wollen, verlangen oder begehren, weil wir es für gut halten, sondern daß wir umgekehrt darum etwas für gut halten, weil wir es erstreben, wollen, verlangen oder begehren." Spinoza, Ethik, IIIp9s
Von subversiven Utopien
Vortrag im Rahmen der Reihe „basics:lecture_series“ in der Galerie 5020 Salzburg, 7.11.2007
Die utopische Phantastik politischer und ästhetischer Programme des 19. Jahrhunderts wird gegen das revolutionäre Dogma der grossen und gescheiterten Geschichtsbewegungen gestellt und es wird nachgefragt, inwieferne die subversive Utopie in zeitgenössischen Kunst- und Medienbewegungen (etwa in dem Projekt >New Harmony< von Dellbrügge & de Moll oder aber in hoffnungsfreudigen und kollektiven Selbstinszenierungsinstallationen wie etwa >myspace<) das vielversprechendere Potential zur lustvollen Unterwanderung der verhärmten Gegenwart aufweist, als die dumpfe Rhetorik aktueller Destruktions-, Dekonstruktions- und Verschwörungsszenarien.
Die Kunst des Teilens
Von der ersten Netzkunst zum Web 2.0.
Vortrag auf der Tagung „Closeness vs. Dislocation – Contextualising Net-Based Art“ des Ludwig Boltzmann Institut Media.Art.Research im Rahmen der Ars Electronica 2007, Linz 10.09.2007.
Netzkunst wird einführend verstanden als die Kunst des Netzes, des Massenmediums Internet, eine singuläre Ästhetisierung der Akte, damit der Existenz seiner Benutzer herbeizuführen. Diese Ästhetisierung kann gerade in der Frühzeit der Telekommunikationprojekte mit Walter Benjamin als „unsinnliche Ähnlichkeit“ beschrieben werden, ihr zentrales Medium war die Schrift und die Musik, waren Diskussionen in Mailboxen, kollaboratives Schreiben, auf Text basierte Spielwelten, waren Konzertübertragungen als „Telefonmusik“. Der Vortrag wird diese erste Phase der Netzkunst als Einsicht in die Ontologie des Internet nutzen, in die Doppelfigur des Teilens als dividere und participere, die sich bis heute und zumal in den Applikationen des Web 2.0 wiederfinden lässt.
Where can I become?
Geoaesthetic Considerations on Locative Media
Vortrag auf der „Locative Media Summer Conference“, Museum of Contemporary Art, Siegen, 3.-5.09.2007, organisiert von der Gruppe „Media Topographies“ des Collaborative Research Centre FK 615 "Media Upheavals" Project A7 "Media Geography", Universität Siegen. Publikation 2008.
Zwei Techniken der Identität
Beitrag für den Katalog zur Ausstellung ´time offset, phase signatures´mit Arbeiten von Albert Sackl und Arnold Reinthaler im Raum dreizehnzwei, Wien, Juni 2007.
Der Satz der Identität findet sich allerorten im Alltag, auch in dem der Kunst. Dabei meint »Satz« eher ein Verfahren, eine Praxis, denn ein Schematismus. Ein Verfahren zur Versicherung und Darstellung von Identischem als »Gleichem«, oder zur Herstellung von einem ...
„Zeigt mir, wen ich begehren soll.“
Begegnung und Internet
In zwei Schritten wird das Verhältnis von Verabredung und Netz untersucht, zunächst in einer kulturtheoretischen und ökonomischen Perspektive, sodann in einer Befragung der Medientechnik „Internet“. In einer Vielzahl aktueller Studien zu diesem Verhältnis nimmt eine genau Darstellung der „Eigenlogik“ des Netzes eine eher karge, periphere Rolle ein. Die Versuche, den Anderen zu „meinem Anderen“ (Barthes) zu machen, sind nicht nur gesellschaftlichem Wandel unterworfen, sondern auch den Induktionen der in diesem Wandel „eigenmächtig“ handelnden Medien, namentlich dem Internet. „Zeigt mir, wen ich begehren soll“, ist heute auch ein Dienst von Netzen.